Daetz Stiftung |
Wir laden euch herzlich ein zu einer kleinen Reise im Ballon durch die Welt des Lichtensteiner Modells. Von Landeplatz zu Landeplatz lernt ihr dabei zum Beispiel die Länder und Regionen kennen, für die wir Unterrichtsmodule im Rahmen der interkulturellen Erlebniswoche anbieten. Für einen ersten Eindruck ist an jedem Landeplatz ein Beispiel aus dem Demomodul des Lichtensteiner Modells zum Kennenlernen bereitgestellt.
Damit ihr das Demomodul vollständig nutzen könnt, gibt es zum Login den Benutzernamen demo und demouser als Passwort.
Unter den kleinen "Wackelbildchen" haben wir verschiedene Situationen versteckt, die dir in fremden Ländern, bei der Begegnung mit nicht sooo vertrauten Kulturen schnell den Schweiß auf die Stirn treiben könn(t)en. Aber cool bleiben, du kannst dich wappnen und wir helfen dir dabei!
Hier ein Beispiel:
Du bist in Rom zu Freunden eingeladen und möchtest aus Höflichkeit Blumen mitbringen. Welche Blumen solltest du nie dazu verwenden?
Die neue Bekanntschaft lädt dich zu sich nach Hause ein und um der Gastgeberin eine Freude zu machen, bringst du einen Strauß Blumen mit. Bitte greife auf keinen Fall zu Chrysanthemen! Mit diesen macht man in Italien allenfalls dem Friedhofsgärtner eine Freude - sie gelten als Trauerblumen.
Wir denken uns oft Dinge über Andere aus, die wir gar nicht kennen. Über Äußerlichkeiten, über Hautfarbe, über Aussehen und das, was uns andere gesagt haben, glauben wir zu wissen, wie eine Person ist. Wir bilden uns so genannte Vorurteile, also vorschnell eine Meinung über jemanden, den wir nicht kennen.
Hast du gewusst, dass es in Polen 23 Nationalparks gibt, die fast 30% der Fläche des Landes ausmachen, und dass es im ältesten davon, dem Białowieża Nationalpark im Nordosten an der Grenze zu Weißrussland, noch Wisente leben? Die Wisente teilen sich dort ihren Lebensraum mit etwa 55 Wolfsrudeln. Im westlichen Polen, nahe der deutsch-polnischen Grenze, wurden jüngst 43 Rudel gezählt.
Aber was weißt du über die Lebensweise der Wölfe? Teste dein Wissen mit dem Wolfs-Quiz:
Bei deiner Reise ins Nachbarland Polen hast du eine Handtasche dabei. Du wirst von deinen Bekannten an einen Tisch gebeten.
Wohin stellst du deine Tasche, um nicht unangenehm aufzufallen?
Eine Handtasche, abgestellt auf dem Boden - in Polen ist das undenkbar. "Keine Polin würde das je tun", erklärt Magdalena Korzeniowska vom Polnischen Fremdenverkehrsamt. In feinen Restaurants oder Bars eilt sogar der Kellner herbei und bringt einen niedrigen Hocker für die Tasche. Dies geht zurück auf einen Aberglauben:
Die Polen glauben, dass sie Geld verlieren, wenn sie eine Tasche auf den Boden stellen
Das gilt allerdings nicht für Einkaufstüten.
Ist man in einem polnischen Haushalt zu Gast, gehört die Tasche auf einen freien Stuhl am Tisch. Sind alle Plätze belegt, hängt die Dame sie über die Lehne ihres eigenen Stuhls. Auf dem Tisch hat eine Handtasche nichts zu suchen.
Russland ist mit über 17 Millionen Quadratkilometern das mit Abstand flächengrößte Land der Erde. Es umfasst elf Prozent der Weltlandfläche, das entspricht in etwa der Fläche Australiens und Europas zusammen. Von Westen nach Osten erstreckt sich Russland auf einer Gesamtlänge von 9.000 Kilometern über zwei Kontinente.
Da ist es notwendig, das riesige Land in mehrere Zeitzonen einzuteilen. Seit 2014 gibt es 11 Zeitzonen – vorher waren es 9. Übrigens herrscht in Russland nur Normalzeit, das heißt, es gibt keinen Wechsel zur Sommerzeit.
Die Türkei ist eine Republik in Vorderasien und Südosteuropa und liegt damit auf zwei Kontinenten. Anatolien, der asiatische Teil des türkischen Staatsgebietes, nimmt etwa 97% der Fläche ein - Ostthrakien, der europäische Teil im Nordwesten, damit nur 3%. Durch die Nordanatolische Verwerfung, eine Transformstörung, gehört vor allem der Norden der Türkei zu den am stärksten erdbebengefährdeten Regionen der Erde und wurde in den letzten Jahren mehrmals von Erdbeben erschüttert.
China, das Land der Fälscher und Kopierer – das gehört wohl zunehmend der Vergangenheit an, denn China ist schon ewig ein Land der Erfindungen.
Nun lasst uns aber euer Wissen überprüfen, welche Erfindungen ihr zeitlich zuordnen könnt und wann diese in Europa eingeführt wurden. Zwischen denen können schon gut 4.000 Jahre liegen – unvorstellbar, oder?
Du bist in China zum Essen eingeladen. Wie isst du deine Suppe?
Dann ist es soweit: Du sitzt mit deinen Gastgebern um einen runden Tisch und alle lächeln sich an.
Auf einem Rondell in der Mitte werden die Speisen platziert. So kann jeder mit einem Dreh alles erreichen und sich nehmen, was ihm schmeckt.
Suppen gehören in China eher zu den Getränken, denn zu den Mahlzeiten. Im Chinesischen "trinkt" man seine Suppe, man "isst" sie nicht. Man sollte sie auch schlürfen.
Die Inder sind ein offenes und gastfreundliches Volk, das andere Sitten und Bräuche respektiert, aber auch eine eigene facettenreiche Kultur aufzuweisen hat. Die übliche Begrüßung in Indien ist der „Namaste“-Gruß. Das Wort bedeutet übersetzt so viel wie „Ich verbeuge mich vor Dir!“.
Kennst du eigentlich die Begrüßungsrituale anderer Völker? Überprüfe dein Wissen mittels eines Begrüßungsmemorys, bei dem du den angezeigten Völkern ihre Begrüßungsformen zuordnen musst.
Was machst du, wenn du in Indien etwas ablehnen möchtest?
Schüttelt ein Europäer den Kopf, ist die Aussage klar: Er meint Nein oder zeigt seine Ablehnung. In Indien sieht das anders aus. Dort gilt das seitliche Wackeln mit dem Kopf als Zustimmung. Der Kopf schwingt langsam hin und her. Gleichzeitig signalisiert dein Gesprächspartner damit Interesse: Je länger er den Kopf bewegt während du redest, umso größer ist seine Aufmerksamkeit.
Ein "Nein" lässt sich auch mit dem Kopf ausdrücken: Er wird abrupt von links nach rechts und wieder zurück gedreht, wie in Europa. Und damit es nicht zu leicht ist: Auch für ein zweifelndes "Na ja" ist der Kopf zuständig, der dafür nicht so heftig und ruckartig wie beim Verneinen geschüttelt wird, aber doch heftiger als beim Interesse-Wackeln.
Australien – 10 Infos zu gefährlichen Tieren, Kokosnüssen, Weihnachten, Uluru, Postkarten, Tasmanische Teufel, rosa Hotpans, Linksverkehr und Schwimmanzügen, die du sicher noch nicht wusstest.
Du bist in Australien und streckst den Daumen nach oben. Das bedeutet hier:
In vielen Ländern ist die Sache klar: Wer den Daumen hochhält, setzt damit ein eindeutiges Zeichen - alles super, alles dufte. Den Ursprung hat die Geste, die auch zum Trampen benutzt wird, wohl hin und wieder auch bei römischen Gladiatorenkämpfen. Doch im Gegensatz zur Darstellung in Hollywoodfilmen bedeutete der nach oben gereckte Daumen eben nicht, dass der unterlegene Kämpfer leben sollte. Die Geste stand als Sinnbild für das tödliche Schwert - und die Ermordung des Gladiators. Wollte das Publikum ihn verschonen, versteckten sie den Daumen in der Faust wie das Schwert in der Scheide.
So lässt sich vielleicht auch erklären, warum die Geste in einigen Ländern negativ besetzt ist: In Afghanistan, Iran, Irak, Australien und Nigeria gilt der nach oben gereckte Daumen als schwere Beleidigung, wie bei uns etwa der Mittelfinger. In Syrien, Saudi-Arabien und im Libanon gilt die Daumen-Geste als Aufforderung zu homosexuellen Handlungen.
Wer also in diesen Ländern seinem Gegenüber per Daumen-Zeichen mitteilen will, dass alles in Ordnung ist, sollte sich nicht wundern, wenn die Reaktion anders ausfällt als erwartet. Und vielleicht doch lieber auf die passenden Worte ausweichen. Oder einfach nett lächeln.
Panama ist ein Staat in Mittelamerika und sicher habt ihr in dem Zusammenhang schon einmal vom Panamakanal gehört. Dieser verbindet die Karibik im Norden und den Pazifischen Ozean im Süden. Habt ihr aber gewusst, dass Kinder in Panama zwölf Jahre zur Schule gehen müssen ...
Wie Louis aus Panama im Vergleich zu Shengyu aus China lebt, seht ihr im Galileo-Video. Welche gravierenden Unterschiede findet ihr im Vergleich zu Deutschland?
Du fährst in Mexiko mit dem Bus. Wie verhältst du dich, wenn du aussteigen willst?
Die Herrscher über die öffentlichen Verkehrsmittel in Deutschland sind oft gnadenlos. Wer zu spät kommt, den bestraft der Busfahrer: Rein lässt der niemanden mehr, wenn die Türen erst einmal zu sind. Außer er hat gerade ausgesprochen gute Laune.
Ganz anders in Mexiko: Hier wird jeder mitgenommen und kann den Bus wieder verlassen, wenn er es will. Zwar gibt es offizielle Haltestellen, doch die dienen nur zur Orientierung. Denise Gutierrez´vom Fremdenverkehrsamt erklärt: "Der Bus hält, wenn jemand aufsteht, die Hand hebt oder etwas sagt. Jeder kann überall aussteigen." Wer da als Tourist eine Haltestelle nach der anderen vorbeirauschen lässt und erst laut wird, um sich über diese haltlosen Zustände zu beschweren, wird im besten Fall mit verwunderten Blicken bedacht.
Bezahlen müssen aber auch in Mexiko alle. Das Gerücht stimme nicht, dass Fahrgäste, die zur Unterhaltung der anderen Gitarre spielen oder singen, kein Ticket lösen müssten: "Wenn sie umsonst im Bus mitfahren, dann weil sie sich reingeschlichen haben", so Gutierrez. "So sind die Leute in Mexiko eben".
Die Makonde sind ein Bantuvolk, das für seine wundervolle und außergewöhnliche Schnitzkunst bekannt ist, deren Skulpturen man auch im Daetz-Centrum bewundern kann. Das Volk der Makonde ist an der Grenze zwischen Mozambique und Tansania angesiedelt und gehört zu einem der fünf Hauptstämme in Tansania.
In Tansania, so auch bei den Makonde, ist „Ujamaa“ ein umfassender Begriff. Er steht nicht nur für die Kleinfamilie mit Eltern und Kindern, sondern er zieht auch die Großfamilie mit Tanten und Onkeln, ja sogar das ganze Dorf mit ein. Zu „Ujamaa“ gehören traditionell genauso die Ahnen und Verstorbenen, deren Seelen das Leben der Dorfbewohner noch aktiv mitgestalten sollen.
Der geschnitzte Lebensbaum „Ujamaa“ zeigt alle Generationen und Ahnen, die respektvoll und mit gegenseitiger Achtung in einem Dorf zusammenleben. Diese Bäume stehen symbolhaft für das Leben an sich, da in ihnen eine Vielzahl von Tieren und Menschen ineinander verflochten und aufeinander aufbauend dargestellt sind. Das zeigt auch, wie sehr einzelne Lebewesen aufeinander angewiesen sind und keiner ohne die anderen Leben kann.
Gern nehmen wir euch hier mit auf die Reise zu den Makonde und ihrer berühmten Schnitzkunst.
Weißt du eigentlich, dass man das Wort ESKIMO überhaupt nicht sagen sollte? ESKIMO bedeutet nämlich “rohes Fleisch Essender“ oder “Fleischfresser“. Es ist ein Wort, das ihnen die Indianer gegeben haben. Und sie lachten darüber, weil die Ureinwohner der arktischen Regionen immer rohes Fleisch essen. Der richtige Begriff für diese Völkergruppe ist INUIT, was so viel wie „erster Mensch“ bedeutet.
Die Inuit glauben, dass alle Kräfte der Natur und alle Gegenstände mit seelischen Eigenschaften versehen seien. Die Seele des Menschen gilt als unsterblich, und sie lebe nach dem körperlichen Tod weiter - im Himmel, unter dem Meer oder über den Wolken. Der Glaube an diese Geisterwelt hatte zur Folge, dass die Inuit eines Vermittlers bedurften, der befähigt war, unmittelbar Kontakt zu den überirdischen Wesen oder Geistern aufzunehmen. Dieser Vermittler war der so genannte Schamane, bei den Inuit auch Angakkuq genannt. Im Bild seht ihr eine Darstellung einer Schamanin aus dem Daetz-Centrum. Diese Skulptur wurde aus einem Elchgeweih gefertigt.
Wenn ihr noch mehr über die Sagen- und Geisterwelt der Inuit erfahren wollt, dann könnt ihr hier noch einiges über die wichtigste mythische Gestalt der Inuit lernen: Sedna.
Du bist in Grönland zu einem „Kaffemik“ eingeladen. Was erwartet dich?
Geburtstag, die erste Jagd, der erste Schultag - das muss gefeiert werden, meinen die Grönländer und laden ein zum "Kaffemik". Wer sich aber ein Kaffeekränzchen im kleinen Kreis vorstellt, irrt: Beim Kaffemik kommen in einem Zeitraum von mehreren Stunden schon mal 70 bis hundert Leute vorbei. Tagelang backen die Gastgeber daher, um genug Kuchen für alle zu haben. Die Gäste sollten sich daher mit höchstens zwei Tassen Kaffee und zwei Stück Kuchen begnügen. Und nur kurz vorbeischauen, ein kleines Präsent überreichen und ein wenig plaudern. Wer sich allzu lange niederlässt, sich gar häuslich einrichtet, stresst die Gastgeber. Da die nächsten zehn Besucher schon in der Tür stehen, verabschieden sich Grönländer beim Kaffemik bald wieder - sonst wird es einfach zu eng.